Arber-LIVE-2003

Gestartet sind wir bereits am Samstag, nein nicht mit dem Rad sondern mit dem Auto in Richtung Regensburg. Um 20 Uhr erreichten wir (gemeint ist hiermit Volker und ich) die Dultwiese in Regensburg gleich direkt neben der Donau. Zu dieser Zeit gab es dort bereits ein richtiges "Lager". Alles Teilnehmer für den morgigen Marathon. Eine halbe Stunde später erschien auch Ralf und Christian, die separat angereist waren.
Die Nachtlager waren auch sogleich aufgebaut. Ralf und Christian versuchten es im Zelt, Volker und ich im VW-Bus. Gleich vorweg, beides versprach nicht besten Schlaf. Aber war dies auch nötig? Schließlich stellten wir den Wecker auf 5 Uhr. Bevor wir uns so gegen 23 Uhr aber schlafen legten, machten wir noch einen kleinen Besuch in der Regensburger Altstadt. Dem Volker war diese bestens bekannt, hatte er in dieser Stadt doch vor etlichen Jahren sein Studium absolviert.
Als neutraler Beobachten muß ich sagen, daß diese Stadt fast nur aus Kneipen. Zumindest ein großes Eis war für jeden von uns drin.
 

Sonntag:
Pünktlich um 5 Uhr wurden wir geweckt. Die Sonne dämmerte bereits und rund um uns gab es bereits ein hektisches Treiben. Die einen kamen jetzt erst dann, einige andere machten Frühstück. Die ganz "Wilden" fuhren sich bereits jetzt warm.
Für uns galt dies nicht. Ganz gemütlich sortierten wir uns und jeder richtete sein "Frühstück" her. Angefangen vom Müsli über Nutellabrot. Nur Kaffee gab es keinen.
So irgendwie 20 Minuten vor 6 kam auch bei uns Hektik auf. War der Start doch für diese Zeit angesetzt - und den wollten wir nicht verpassen.

Verpasst haben wir dann leider einen unserer Vereinsmitglieder - Roland. Der fuhr dann ganz vorn mit. Ihn zu finden ist bei ca. 3000 Teilnehmern schier unmöglich. Somit starteten wir kurz nach 6 Uhr mit der großen Meute auf die 250 km-Runde. Jeder hatte so viel zu trinken dabei wie möglich, waren doch Temperaturen um 35 Grad angesagt. Ich konnte schließlich 39 Grad! messen.

Die ersten 70 Kilometer gingen wir im geschlossenen Verband an. Als die ersten Hügel sich vor uns auftürmten, zerfiel das Feld ziemlich schnell in Einzelteile. An der ersten Verpflegungsstation haben wir dann Christian vermisst. Leider sahen wir ihn dann erst wieder in Regensburg. Er hatte an diesem Tag zwei Defekte schlug sich aber wacker selbst durch.

Beim ersten großen Anstieg - der Auffahrt zum Arber merkte man zum ersten mal die sich bereits jetzt  abzeichnende Hitze. Die Getränkebehälter war fast leer und wir sollten wieder neue Flüssigkeit fassen. Bei der Abfahrt vom Arber - die Straßen sind in einem Superzustand, bei Volker gab es deshalb einen neuen Geschwindigkeitsrekord! - kam Ralf auf die Idee doch einer alten Bekannten "Grüß Gott" zu sagen. In Bayerisch Eisenstein genau gesagt. Hier gibt es die Pension der Frau Tremel (zur Zwei-Tages-Tour mit dem MtB ist dies auch unsere Standard-Pension). Diese freute sich auch beim Anblick von Ralf! Auch zum Glück von uns, den wir verbrachten bei ihr dann so ungefähr eine Stunde mit Kaffee und Kuchen. Die Getränkeflaschen waren nun auch wieder befüllt und es viel uns schwer uns zu verabschieden. Angesicht der Tatsache noch 140 km vor uns zu haben, mußte es einfach sein.

Es stand bereits der nächste von drei großen Bergen an. Mittlerweile hatte die Hitze schon ein fast unerträgliches Maß erreicht. Wir kämpften uns bergan und erreichten schließlich die Passhöhe. Die folgende Abfahrt war wiederum ziemlich schnell. Zum Glück fand sich eine größere Gruppe die bei den nächsten Kilometer und als Schrittmacher dienten.
So nach und nach schwanden die Kräfte bei einigen von uns. Der steilste Anstieg in Viechtach stand aber noch bevor - der Col de Kollenburg - so hab ich den benannt. Auf der Passhöhe gab es wieder eine Verpflegungsstation - wir machen wiederum eine größere Pause. Nach zirka einer Stunde - jetzt bereits bei Kilometer 180 sollte die letzten Hügel doch auch kein Problem mehr darstellen.

An der Verpflegungsstelle bei Kilometer 210 wurde auch Bier ausgeschenkt. Ein etwas komisches Getränk angesichts der Hitze und dem Zustand der meisten Teilnehmer. Wir genehmigten uns auch etwas davon, geschadet hat es keinem.

In flotter Fahrt ging es jetzt in Richtung Donauebene. Im Westen war bereits dunkle Wolken zu erkennen. Es dauerte schließlich noch 20 Minuten bis wir einen Platzregen fuhren. Dabei waren drei Dinge von Vorteil: Erstens die Räder wurden wieder sauber. Zweitens, eine Dusche war auch nicht mehr nötig und Drittens, es hagelte zum Glück nicht.
Genauso schnell wie das Gewitter gekommen war, so war es auch wieder vorbei. Die letzten 10 Kilometer fuhren wir wieder im "trockenen".

Um zirka 17.30 Uhr erreichten wir wieder den Dultplatz in Regensburg. Christian war zu diesem Zeitpunkt längst am einpacken seines Fahrrades.

Wir saßen schließlich noch bis nach 20 Uhr um diesen wirklich schönen Radmarathon Revue passieren zu lassen.

Eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Strecke die auch vom organisatorischen beste Noten verdient.

dl - 2003